zurück zum Orchester-Index

Es begann im Stadtteil Hammerbrook in der Wendenstraße 62 – 64. Dort wohnten 1920–1922 zehn junge Menschen, die ihr Interesse an der Mandolinen-Musik gefunden hatten. Nachdem sie lange ohne jegliche Noten gespielt hatten, gründeten sie 1922 den „Mandolinen-Club Favorit”. Mit der Gründung wurde auch beschlossen, nun Noten zu lernen.

So ging man dann zum Musiklehrer Willy Hahn am Strohhaus . Bei ihm lernten dann alle Spieler Noten. 1925 spielte „Favorit“ in seinem Spielkreis mit und nahmen auch an seinen Konzerten teil.

Am 3. November 1925 bestritt „Favorit“ erfolgreich sein erstes Konzert in der Uferstraße unter der Leitung von Willy Hahn.

 

1926 bewarb sich „Favorit“ im Rundfunk. Ein Probespiel vor 5 Herren des Senders in der Binderstraße gefiel und so spielte „Favorit“ am 19. Juli 1926 zum ersten Mal im Rundfunk.

Bis 1939 hat „Favorit“ unter der Leitung von Willy Hahn  konzertiert.

Ab 1939 übernahm Heinrich Bendfeld, Spieler aus eigenen Reihen, die Leitung. Es folgten 20  Konzerte, 5 davon in Hamburgs Conventgarten.

 

Bis 1940 hat „Favorit“ gut 60 Mal im Rundfunk gespielt , mit vielen verschiedensten Mitwirkenden, Das hat allen viel Freude gemacht.

1940 spielten man zum letzten Mal im Rundfunk.

Die Bombennacht im Juli 1943 auf Hammerbrook, die den Stadtteil dem Boden gleichgemacht hat, hat „Favorit“ dann fast alle Noten und Instrumente gekostet.

1945 musste der Mandolinenclub wieder von vorne anfangen. Vier Mitglieder waren verblieben. Nur langsam ging der Aufbau voran. Einige Spieler stiessen aus der Gefangenschaft wieder zu uns.

Paul Mehl vom „Altonaer Mandolinenorchester“ und Herbert Balzer vom Hamburger Mandolinen-Orchester gaben uns Noten, die wir kopierten, damit wir endlich wieder spielen konnten.

 

 

 

 

 

 

 

Foto 1997:

Hinten, von links:

Ursula Ostheimer ,

Günter Haber,

Karlheinz Haber,

Alfred Manowski,

Charlotte

Schmeisser.

 

Mitte, von links:

Ilse Pfeiffer,

Ranna Jorek,

Josef Haag,

Paul Wörmer,

Erika Vogt

 

Vorne, von links:

Erika Schwart,

Walter Pingel

Leider nicht mit auf

dem Bild:

Irmgard Fischer,

Martha Nagel,

Adelheid Gode,

Heinrich (Heini) Köster

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto 1986:

Bei einem Konzert

 

 

Mandolinenclub „Favorit“ von 1922

In der Zeit danach hat „Favorit“ vier mal beim Englischen Soldaten-Sender in der kleinen Musikhalle gespielt.

1948 -1949 und 1952 konnte „Favorit“ wieder öffentliche Konzerte veranstalten. Es folgten viele Mitwirkungen bei verschiedenen Organisationen.

Mai 1982 besteht der Mandolinenclub Favorit 60 Jahre. Von den Mitbegründern der Vereins lebte nur noch Heinrich Bendfeld.

 

Dass der Verein so lange überlebte, verdankte er allen  Spielern, Mitgliedern und Freunden, die der Mandolinenmusik  und ihrem Verein die Treue gehalten haben.

Ein Höhepunkt des Mandolinenclubs „Favorit“ war das Nostalgiekonzert, getragen von allen Hamburger Mandolinenvereinen. Ausrichter war das Hamburger Mandolinen-Orchester von 1928. e.V.

Am 15. Mai 1982 fand das bemerkenswerte Konzert in dem großen Saal der

Hamburger Musikhalle unter der Leitung von Herbert Balzer statt.

In den folgenden Jahren hatte „Favorit“ zahlreiche Mitwirkungen bei Weihnachtsfesten, SPD-Veranstaltungen, Senioreneinrichtungen und Bürgerverein Barmbek.

 

Da dem Verein „Frisch Voran“ der Nachwuchs fehlte, schlossen

sich am 17. März 1983 einige Mitglieder von „Frisch Voran“ dem Mandolinen-Club „Favorit“ an.

Am 12. Februar 1993 verstirbt der Musikleiter Heinrich Bendfeld. Von nun an leiten Karlheinz und Günter Haber den Mandolinenclub in seinem Sinne weiter.

1997 feierte der Club sein 75jähriges Jubiläum. Das Stiftungsfest wurde in Sprötze gefeiert. Zu dieser Zeit zählte der Club 15 Mitglieder (siehe Foto).

 

Wenig später, auch 1997, wurde der „Mandolinen-Club Favorit“ aufgelöst. Es fehlten aktive Spieler. Günter und Karlheinz Haber und Alfred Manowski wechselten zum Hamburger Mandolinen-Orchester, bei dem Irmgard Fischer, Erika Vogt und Charlotte Schmeisser auch vorher schon Mitglied waren.

Mandolinenclub „Favorit“ von 1922